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Heimkehrer

Artenvielfalt ist ein hohes Gut und die Förderung der Artenvielfalt ist grundsätzlich zu unterstützen. Daher sind auch sogenannte Heimkehrer in unseren Wäldern willkommen.

 

Zugleich darf nicht außer Acht gelassen werden, dass neben den Chancen, die Heimkehrer bieten, auch Gefahren mit ihrer Rückkehr einhergehen. Dabei geht es nicht um Gefahren für den Menschen, die von Großraubwild ausgehen, sondern viel mehr um Risiken für die Tier- und Pflanzenwelt selbst.

Besiedlungsdichte und Siedlungsstrukturen haben sich verändert, unsere Kulturlandschaft bietet vielen Heimkehrern nur mehr sehr wenige geeignete Lebensräume, in denen sie artgerecht leben können. Streifgebiete müssen aber so groß sein, dass eine überlebensfähige Population gebildet werden kann und ein genetischer Austausch mit anderen Vorkommen gesichert ist.

Es muss auch darauf geachtet werden, wie viele Individuen ein Habitat verträgt und wie sich die Anwesenheit von Großraubwild auf die bereits vor Ort vorkommenden Wildarten auswirkt.

Ziel muss es daher sein, das Gleichgewicht aller in einem Habitat vorkommenden wildlebenden Arten herzustellen, sodass der Schutz der Heimkehrer nicht auf Kosten des ansässigen Wilds geht.

Bevor es zu einer Akzeptanzsteigerung von Großraubwild kommt, sind folgende Punkte wissenschaftlich zu erforschen:

    • Beschreibung der vorgesehenen geeigneten Lebensräume
    • Tragfähigkeit dieser Lebensräume
    • Gefährdung heimischer Wildarten
    • Hybridisierung
    • Krankheiten
    • Jagdwertminderung
    • Umgang mit Problemtieren
    • Benennung von Fachbeauftragen für Großraubwild
    • Verhalten des Großraubwildes bei Verknappung der Beutetierarten
    • Wildschadenssituation in Wald und Feld bei dauerhaftem Einfluss der Großräuber auf die Beutetierarten

 

Wolf

  • Ein Wolf benötigt pro Jahr ca. 2.200 kg Fleisch. Das sind rund 40 Stück Rotwild!
  • Ein Wolf hat ein Streifgebiet von ca. 200 – 300 km2.

 

Wussten Sie schon?

Eine Wölfin hat im Durchschnitt drei bis acht Welpen. Der Familienverband besteht aus Eltern, Jährlingen und Welpen. Im Rudel, das meist aus fünf bis zehn Tieren besteht,  respektieren die Jungtiere die Eltern als natürliche Autoritäten. Jungtiere verlassen dieses Rudel meist mit 1 - 3 Jahren.

Wölfe verständigen sich über Körpersprache, Laute und Duftstoffe. Mit der Körpersprache und der Mimik drücken sie ihren sozialen Rang und Stimmung aus.

Mit dem Heulen markieren und grenzen sie ihr Revier ab und nehmen Kontakt zu anderen Wölfen auf.

 

Bär

  • Die Körpergröße des Braunbären beträgt bis zu 2 m.
  • Er kann bis zu 300 kg schwer werden.
  • Braunbären wandern von Slowenien oder Kroatien nach Österreich ein.
  • Eine Braunbärin trägt 8 Monate und kann bis zu 3 Jungbären zur Welt bringen.

In Europa gibt es drei große Bärenpopulationen: Skandinavische Population, Karpatische Population, Dinarisch-Pinische Population

Bären sind für einen Winterschlaf viel zu groß. Es würde zu lange dauern, bis sich ihr mächtiger Körper im Frühjahr wieder auf die normale Körpertemperatur erwärmt. Bären, die in kalten oder gemäßigten Klimazonen leben, müssen aber in der kalten Jahreszeit eine sogenannte Winterruhe halten, da sie in diesen Monaten sonst nicht genug Futter finden würden.
Polarbären können Geschwindigkeiten bis zu 40 Stundenkilometer erreichen.

 

Luchs

  • Ein Luchs braucht ein Streifgebiet zwischen 50 und 300 km2. Laut statistischen Erhebungen kommt ein Luchs auf ca. 10.000 ha vor!
  • Eine echte Luchspopulation mit dauerhafter Reproduktion kommt in Österreich derzeit nur in der Nationalpark-Region Kalkalpen in Oberösterreich und im Mühlviertel bis ins südliche Waldviertel vor.

Um überleben zu können, benötigt ein Luchs ca. 50 Stück Rehwild pro Jahr. Bei einer führenden Katze ist der Nahrungsbedarf entsprechend höher.

Der Luchs ist ein Anschleich- und Lauerjäger, der jede mögliche Deckung und den Überraschungsmoment nützt. Nur die letzten Meter werden im Sprint oder im Sprung zurückgelegt.
Ein typischer Luchsriss ist durch einen Drosselbiss und eventuellen Kratzspuren an den Flanken gekennzeichnet.

Luchse sind hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv.